„Ist das Kunst – oder kann das weg?“ – Wie du durch Entrümpeln im Aussen zu Freiheit im Innen finden kannst
Nun, dieser Haken auf meiner Lebens-Liste war schmerzhaft und wirklich nicht ganz einfach. Und letztlich hätte ich nur zu gern auf die Erfüllung verzichtet, aber er war schliesslich notwendig und wichtig: Diesen Sommer stand tatsächlich die Entrümpelung und das Ausräumen meines Elternhauses an. Mit meinen beiden Schwestern machte ich mich also an die Arbeit: schon beim Betreten des Hauses kamen Erinnerungen an frohe gemeinsame Kindheitstage hoch und vergebens suchte ich in den Räumen nach meinen Eltern… sie sind jetzt beide nicht mehr hier… dieses Gebäude ist jetzt seelenleer… nur ein paar Dinge, Gegenstände, Möbel starrten mich hier an…
Auch, wenn mir die Umgebung, das Haus, die Räumlichkeiten vertraut waren und ich doch so viele Momente hier im Kreise der Familie verbracht habe… auch, wenn mich so viele Gegenstände an gemeinsame Stunden erinnerten, war doch plötzlich alles anders… plötzlich alles neu…
Vor dem Haus ein grosser Container und wartete nur darauf von uns gefüllt zu werden. Der Auftrag war klar: ich musste mich trennen, verabschieden, loslassen…
Erinnerungen aus der Kindheit glotzten mich an
Ja, da waren sie: Spielsachen, Puppen, Schulhefte, sogar Zeugnisse wurden sorgsam aufgehoben… alte Liebesbriefe, eine Lavalampe, eine Blockflöte, meine Bibi-Blocksberg-Kasetten, vergilbte Fotos und alte Kinderzeichnungen… alles Sachen, welche mich an vergangene Zeiten erinnerten. Zeiten, die vorüber waren… Momente und Augenblicke, welche schliesslich wichen um Platz zu machen für Neues…
Es war sicherlich nicht leicht, ja es war teilweise sehr wehmütig und so manche Erinnerung nahm ich bewusst zu mir nachhause in meine Wohnung… so wollte ich noch ein wenig mit dem Gefühl sein, welches ich damit verband: sorgenfreie Kindheit, Leichtigkeit, Unbeschwertheit…
Darf ich übrigens vorstellen? Das sind meine Gefährten aus der Kindheit: hab ich beim Entrümpeln gefunden… und eine kleine Weile werden sie mich noch begleiten dürfen…
Loslassen heißt Freiheit – schau mal in deinen Keller oder Dachboden
Wie geht es dir mit dem Loslassen, Entrümpeln und Ausräumen von Kleidungstücken, Gegenständen oder alten Erinnerungen? Fällt es dir leicht oder klammert du eher an so mancher Altlast und spürst selbst, dass es dich manchmal fast erdrückt?
Bei dir geht es vielleicht nicht darum einen ganzen Haushalt aufzulösen, aber schau dich doch mal in deiner Wohnung oder in deinem Haus um? Stimmt es für dich? Passen die Gegenstände, Möbel und Dinge, welche dein Heim schmücken, wirklich zu dir? Lebst du gern mit ihnen?
Spiegeln sie dich wieder und fühlst du dich mit ihnen gut?
Werfe doch mal einen Blick in deinen Kleiderschrank, Schubladen, Kartons auf dem Dachboden oder im Keller… Geh einmal eine Runde in deinem vertrauten Wänden umher und frage dich selbst, warum du manchen Gegenstand wie alte, getrocknete Blumensträusse, ausgediente Möbelstücke, gelesene Zeitschriften, verlotterte Klamotten noch bei dir hast?
Vielleicht ist es eine leise Angst in dir, welche dir zuflüstert: „Das könntest du noch brauchen“ oder „Das war doch immer so schön“ oder auch „Wer weiss, ob ich sowas nochmals finde?“
Dann lade ich dich ein, begegne dieser Unsicherheit, dieser kleinen Angst in dir und mach dir bewusst, dass das Leben ständige Veränderung, ständiger Wandel ist…
Leben, loslassen, neues erschaffen… Kein Laubbaum behält seine Blätter, weil er denkt: „Ohweh, ob ich im Frühjahr nochmals neue Knospen trage?!“ Er vertraut, er gibt sich hin…
Lass dich von der Natur inspirieren und lass los… voller Vertrauen, dass neues nachkommt. Neue Momente, neue Augenblicke, selbst neue Gegenstände oder Dinge an denen du dich wiederum neu erfreuen kannst…
5 Tipps zum Loslassen und Entrümpeln:
- Wenn es um Kleidungstücke geht: stelle dir zwei Fragen: Liebst du dieses Kleidungsstück? Und die noch viel wichtigere Frage: Passt es dir denn überhaupt noch?
- Wenn es um Gegenstände oder Dinge geht: frage dich: Was verbindest du mit diesem Gegenstand? Welches Gefühl? Ist es möglich, dass dieses Gefühl IN dir ist und absolut nichts mit dem Gegenstand im aussen zu tun hat? Was willst du festhalten? Ein Gefühl? Glaub mir: die Gefühle wollen fliessen… festhalten kann man sie nicht…
- Wenn du denkst, dass du den Gegenstand, das Teil oder das Kleidungsstück iiiiiiiiiirgendwann mal noch brauchen, benötigen oder anziehen könntest… dann sei ehrlich zu dir: wenn du es in den letzten 12 Monaten nicht benutzt hast, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass du es auch in den folgenden 12 Monaten nicht brauchen wirst…
- Mache dir eine Kiste mit all den Sachen, welche du „noch“ nicht wegwerfen kannst und stelle diese schön verpackt an einen Ort. Wenn du diese Kiste in den nächsten 12 Monaten nicht einmal anfasst, hineinschaust oder etwas herausnimmst, dann ist es an der Zeit, sich dann auch davon zu trennen.
- Nimm dir Zeit für deine Angst, denn dieses Gefühl ist letztlich der Grund für all das Festhalten, Klammern und Behalten. Setz dich hin und fühle, wo du dieses Gefühl in deinem Körper fühlst und erlaube es dir. Fühle es in dir und erlaube dir Angst zu haben. Denn nur, wenn wir der Angst in uns auch Raum geben, kann sie letztlich weichen.
Mut zum „Nein“ sagen
Sicherlich wirst du in manchen Momenten mit dir ringen und dann gilt es auch mal kurz inne zu halten. Warum fällt es dir so schwer dieses Objekt oder jenen Artikel loszulassen?
Wenn du nicht mal zu einem alten ausgedienten Gegenstand aus der Vergangenheit „Nein“ sagen kannst, wenn es dir schwer fällt von Materie abzulassen, wie sollst du es dann im Leben schaffen zu einem Menschen oder einer Angelegenheit „Nein“ zu sagen? Frage dich dies selbst!
Gegenstände sind Energie in Schwingung und es geht niemals um den Gegenstand an sich – es geht um die Bedeutung, die wir diesem Gegenstand geben… So ist der alte Milchtopf meiner Mum nicht mehr nur ein Milchtopf sondern es ist der Geruch, der sich einst durch die Küche schlich, wenn sie leckeren Schokopudding gekocht hat…
Bewahre dir stets solche Erinnerungen im Herzen, und wenn du magst, dann auch den ein oder anderen Gegenstand – natürlich musst du nicht alles wegschmeißen, aber sei dabei sehr ehrlich zu dir und deinen Gefühlen.
Ich lade dich hiermit ein, löse dich, atme tief durch und spür die Freiheit, die damit einhergeht, wenn du die Energie fliessen lässt und dir und deinem Herzen Raum und Luft schaffst, damit es wachsen und neues er-leben kann!
In diesem Sinne wünsche ich euch eine tolle restliche Woche,
Moni
5 Antworten
Danke für diesen wundervollen Beitrag.
Ist wirklich so: Entrümpeln befreit.
Ich habe allerdings die Erfahrung gemacht, dass es für mich erst ging, als ich angefangen habe, das Alte in mir zu verwandeln, loszulassen.
Dann ging es immer einfacher.
Ich hab dieses Jahr soviel Zeug raus geworfen, was ich nicht mehr brauchte.
Bücher, Kleidung, Bilder, meine Elvis Sammlung, alle alten Hörspielkassetten, …
Ja, und im Sommer sollte der Keller dran sein, doch wegen meines Knöchels ist das erstmal vertagt.
Witzig ist aber auch, dass ich gerade vorhin wieder daran gedacht habe, noch nicht lange her, … und nun dieser Blog.
Das ist oft so, dass alles immer zusammen passt bei mir.
Manchmal ist mir das schon unheimlich.
Aber es hat was …
Liebe Grüße!
Liebe Monika,
Du hast mich jetzt total Ermutigt.
Dankeschön.
Herzliche Grüße
Ich habe deine Wörter mit grosser Passion gelesen und mein Herz schlägt Purzelbäume, wie wahr deine Mitteilung ist.
Wir Menschen brauchen klare Struktur und da steht das “ Aufräumen “ sei im Kleiderschrank, im bewussten Leben sowie in seiner Arbeit an erster Stelle um in Klarheit und Frieden zu wachsen.
Erst als ich mich mit dem Aufräumen allgemein befasste, wurde mir bewusst wie verhaftend ich war.
Erst dadurch, dass ich mir erlaubte einen Blick drauf zu legen, was aufgeräumt werden darf, kam Leichtigkeit.
Ich denke, dass wir wachsen und neue Schritte tun können, wenn wir eine demütige Verabschiedung machen und sich lossagen von Vergangenem, was das Gepäck zusätzlich erschwert.
Aufräumen ist Reflektion also darf dies immer wieder sein
Denn mit Leichtigkeit lässt es sich des Weges gehn.
Dies wurde mir auf Lesbos 2012 zum 1. Male total bewusst.
Danke liebe Moni,
wurde wieder mal erinnert, das der Keller auch mal entrümpelt gehört. 🙁
Ist eine gute Arbeit für den Herbst, hoffentlich.
Dich seh ich weniger gerne in der Mülltonne 🙂
So und heute geht los zu unserem TT-Treffen. Freu mich schon riesig. Ganz liebe Grüße Gertrud
Hallo liebe Moni,
als ich deine Inspiration im September gelesen habe, hab ich mir gedacht „stimmt genau, prima Idee, das mach ich unbedingt mal (oder ich dachte wohl: das SOLLTE ich unbedingt machen ;-)“ aber der Entrümpeln-Impuls wurde leider schnell wieder kleiner und kleiner.
Nun ist das Ganze aber so richtig von der Seite wieder aufgetaucht: ich habe eine andere Wohnung ziehe im Januar (nach 25 Jahren ) um. In eine kleinere Wohnung. Und ich kann es kaum glauben: nun macht das Sichten und Räumen, das Entrümpeln und entsorgen und sich trennen und loslassen und weggeben sogar Spaß – das hätte ich mir ja nie träumen lassen. Dieses Gefühl der äußeren und inneren Befreiung ist jetzt schon unglaublich.
Danke !
Viele Grüße
Jutta