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Reisen

By 6. September 2016 9 Comments

In 75 Tagen um die Welt – auf gehts zur wichtigsten Reise deines Lebens!

Manche haben es wohl auf Facebook mitbekommen und für andere ist es neu: ich war Ende letzten Jahres für zweieinhalb Monate auf Reisen – und zwar nur mit mir und meinem roten Rucksack. Ja – es stand auf meiner Lebensliste: das Reisen –  und so machte ich mich Mitte Dezember auf den Weg und wollte in 75 Tagen einmal um die Welt reisen.

Auf zu meinem bisher größten Abenteuer: Der Rucksack war gefüllt mit ein paar T-Shirts, der Kopf und das Herz voller Erwartungen –  und die Hosen… ähm… ja: die waren auch voll. Denn ich hatte tatsächlich auch reichlich Unsicherheit und Angst mit eingepackt – wenn mir das auch erst am Flughafen von Honolulu so richtig bewusst wurde.

So sollte es eine Reise zu mir selbst sein. Nach jahrelanger Arbeit in Seminaren und in meiner Praxis hatte ich mir ein Therapeuten-Selbstbewusstsein aufgebaut hinter dem ich mich als Mensch auch immer wieder versteckte und teilweise auch sicherer fühlte. Ich war es gewohnt in den Angelegenheiten meiner Teilnehmer oder Klienten zu kramen und neue Impulse, Erkenntnisse sowie wertvolle Hintergründe aufzudecken… aber wo war ich in all der Zeit? Und genau das wollte ich in dieser Zeit wieder erfahren…

Ja, voller Erwartungen trat ich diese Reise an und war neugierig, wie ich mich verändern würde? Raus aus der Komfortzone, raus aus dem gewohnten warmen Umfeld, wo ich mich an der üblichen Routine festhalten konnte.

Erleben, was ich sonst nicht erlebe…

  • Ich hab Menschen kennen gelernt, manche für ein Gespräch beim Kaffee, mit manchen ging ich ein paar Schritte gemeinsam…
  • Ich habe Orte gesehen, manche haben mich überrascht u manche haben mich zutiefst berührt u erfüllt…
  • Ich bin Tieren begegnet, manche haben mir einen Schrecken eingejagt u manche haben mich begeistert…
  • Ich habe Gedanken gedacht, manche ließen mich zweifeln u manche ließen mich Grenzen überschreiten…
  • Ich habe Gefühle gefühlt, manche raubten mir den Schlaf u manche den Atem…

Es war so unendlich viel, was ich erleben und erfahren durfte. War es in der Ferne wirklich so viel schöner und besser?! Nun, ich denke, ich könnte einige dieser Momente auch zuhause erleben, aber ich nehme mir im Alltag zu wenig Zeit dafür oder laufe unachtsam daran vorbei…

Worauf habe ich denn im Alltag den Fokus? Erkenne und wertschätze ich auch zuhause diese Dinge, welche sich mir jeden Tag darbieten?

Frage dich dies bitte auch selbst einmal!

Eine Reise macht aus mir keinen besseren Menschen – warum denn auch?!

Ja… man sagte mir, diese Reise würde mich verändern… Mmmmh… da sitze ich nun u frage mich: „Bin ich ein anderer Mensch? Kam ich als ein neuer Mensch nachhause?“

Ich muss heute wieder lächeln, während ich diese Zeilen schreibe, denn eine Reise macht aus mir keinen besseren Menschen! Warum denn auch? Bin ich denn tatsächlich noch nicht „besser“ sprich „gut“ genug?

Eine Reise verändert nicht meine Persönlichkeit… sie verändert nicht mich in meinen Grundstrukturen… Aber eines gab mir diese Reise – und zwar jeden Tag aufs Neue: die Möglichkeit unendlich viele neue Erfahrungen zu machen, ja – mich tatsächlich selbst jeden einzelnen Tag wieder neu zu erfinden

Nach der Reise ist vor der Reise – wohin geht deine Reise?

Nun… ich blicke nach diesen Monaten zurück und erinnere mich, dass ich nach dieser Reise schon unterwegs war zur nächsten Reise. Jeder Tag ist für mich seither zu einer kleinen Reise geworden. Wir sind daher stets auf einer Reise – und diese nennt sich LEBEN!

Meine Frage daher heut an dich:

  • Wohin geht denn deine Reise?
  • Was hast du eingepackt?
  • Was würdest du gern zuhauselassen?
  • Passt die Route für dich?
  • Stimmen die Reisegefährten?
  • Mit welchem Tempo bist zu unterwegs?

Für mich meine wichtigste und wertvollste Erkenntnis aus diesen 75 Tagen:

Wir können vor unseren Launen und Gefühlen nicht davon reisen.

Unterschiedliche Orte bringen unterschiedliche Versionen in mir hervor, weil ich die Dinge mal anders mache, als bisher – aber in der Grundstruktur bleibe ich – ICH SELBST!

Und wenn uns diese Person so gar nicht gefällt, dann dürfen wir lernen, mit ihr immer mehr in Kontakt zu kommen… denn letztlich wird sie auf unserer großen Reise – der Reise des Lebens – unser ständiger Begleiter sein…

Frage dich also: hast du dich gern dabei? Oder würdest du in so manchem Momenten gern Urlaub von dir selbst machen?

Stell dir vor, jemand schenkt dir 75 Tage! Wie würdest du diese nutzen? Was würdest du tun und was würdest du endlich sein lassen? Ich mag dich heute ganz bewusst daran erinnern, dass du diese 75 Tage hast!

Von heute an 75 Tage!
Diese Tage warten auf dich!
Sie wollen gelebt werden!
Bist du bereit?

Du hast 75 Tage ganz für dich. Vom 12. September bis zum 25. November. Es ist also deine Entscheidung – es ist deine Wahl, was du bist dahin machst. Diese Tage warten auf dich und sie rufen dir zu: MACH WAS AUS MIR!

Lasst uns also diese Tage nutzen für uns und weil wir es uns wert sind. Ich mache auch mit und werde in diesen 75 Tagen viel viel achtsamer und bewusster mit mir und meinem Körper umgehen.

Was hast du denn vor?
Du willst endlich Klavierstunden nehmen? Los gehts!
Du willst deine Freunde zum Grillen einladen? Worauf wartest du?
Du willst mehr Sport machen? Fang an!

Es sind DEINE TAGE – es ist DEIN LEBEN!!!

Ich freu mich auf eure Kommentare und eure Ideen,
Moni

Join the discussion 9 Comments

  • Elvira Hauk sagt:

    Hallo liebe Monika,
    Ihr Bericht von der Reise um die Welt ist spannend.
    Ich reise auch leidenschaftlich gerne, aber natürlich viel zu selten.
    Ich liebe es, fremde Länder, Menschen und Kulturen kennen zu lernen.
    Jetzt im Moment ist das noch nicht möglich, da ich mit dem Hund zu sehr gebunden bin.
    Sobald sich daran etwas ändert – sprich das liebe Tierchen aus dem Körper geht – bin ich auch auf der Piste, soviel weiß ich jetzt schon.
    Ab heute 75 Tage!
    Das ist interessant.
    Ich wüßte da schon ein paar Dinge, die ich machen möchte.
    Okay, ich tu´s.
    Ich mach das.
    Bin mal gespannt, wo ich in 75 Tagen stehe.
    Viele liebe Grüße,
    Elvira

  • Heike Biela sagt:

    Super Idee. Ich mache mit und ab sofort werde ich 1x pro Woche joggen gehen bis dann!
    Bin gespannt ob ich es durchziehe! Danke für die Anregung, das motiviert mich sehr

    • Hey, das ist suuuuuper! Lass uns gegenseitig motivieren… Und sei milde mit dir, wenn du es nicht komplett und immer schaffst… es sind genügend Tage um immer wieder neu zu üben! Freut mich sehr für dich! Auf gehts! Schön, dass du dabei bist!

  • Maggi sagt:

    Liebe Monika,
    ich lese deine Berichte wirklich sehr gerne und finde mich in deinen Zeilen wieder. Bei den 75 Tagen bin ich dabei 🙂
    Hab mir eine zweimonatige Auszeit genommen und bin seit August das erste Mal allein auf Reisen. Ist anfangs ne Überwindung, immer wieder spannend, aufregend, auch mal einsam oder lustig und unterhaltsam. Tut auf alle Fälle gut.

    Liebe Grüße

    • Waaaaas? Das ist ja der absolute Knaller! Freut mich sooooo sehr für dich!!! Du bist sooo mutig – und glaub mir: du wirst dafür belohnt. Ich wünsche dir noch 1 Million wunderbare und erkenntnisreiche Momente auf deiner Reise… Und ja: das ist wirklich wahr: eine solche Reise ist einfach alles: leicht und schwer, einsam und gemeinsam, freudig und traurig… alles! Eben wie das Leben! Geniesse es!

  • Astrid sagt:

    Hey 75 Tage ein überschaubarer Zeitraum. Spannend passt gerade sehr zu den neuen Vorsätzen nach dem Sommerurlaub diesesmal wirklich nachhaltig was anders zu machen. Gerade dann wenn einen der Alltagstrott schon fast wieder überholt ist es eine super Gelegenheit die neuen Vorsätze noch etwas zu konservieren. 75 Tage das ist ein Ziel. Danke Moni kommt gerade zur rechten Zeit. Bitte erinnere mich immer wieder daran denn ich hab jeden Tag die Wahl aber häufig brauch ich den sanften Tritt in den Allerwertesten

  • Daniel Neumann sagt:

    Supergut, genau so geht „wahrhaftiges Reisen“: als Pilger, Alleine, möglichst viel zu Fuß, möglichst in einfachen Unterkünften; denn dann begegnet man auch den Menschen und nicht nur den Orten. Nur das mitnehmen was man tragen kann.

    Diese Erfahrung durfte ich nach über 10 Jahren „strukturiertem Reisen“ auch machen (Geschäftsreisen, Bergtouren, gebuchte Urlaube, …).

    Bei mir gings daher im Spätsommer 2016 nach Irland, ich hatte nur den Hin- & Rückflug nach Dublin gebucht, alles weitere dann vor Ort organisiert. Zwar dann doch im Mietwagen statt mit dem Bus gereist, und in schönen B’n’B’s – man muss sich ja nicht unnötig das Leben schwer machen.

    Das wichtigste war wirklich das viele Laufen (also den Mietwagen tagelang stehen lassen) und durch die Landschaft pilgern – abends mit den Einwohnern im Pub bei lokalem Essen und dunkelstem Bier ein echtes Palaver halten (die irische Sprache lernen, DAS war kein Englisch!), einfach mal reinhören wie die Menschen in diesem Fleckchen Erde so ticken.

    Als erfahrener Bergsteiger war es eine ganz besondere Erfahrung, ALLEINE in die Berge zu gehen, ohne ein Ziel, ohne den Weg zu kennen, ohne eine andere Gruppe auf dem Gipfel/Berghütte zu treffen. Ich bin mir noch nie so klein vorgekommen in meinem Leben. Kann man vor Schafen Angst haben? Ja, kann man. In einer Gruppe hätten wir uns großkotzig über die Böcke lustig gemacht, aber alleine auf weiter Flur sieht das gaaaanz anders aus!

    https://goo.gl/maps/rpY44i6hBKk

    Also endlich mal Reisen nur mit der notwendigen / sinnvollen Struktur, nicht alles durchgeplant, um wirklich Land und Leute zu erleben. Das ist Reisen.

    Liebe Grüße,
    Daniel

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